Der kreative Prozess und die Rolle der Künstlichen Intelligenz:
Eine Reflexion aus Sicht eines skeptischen Bildermachers
Der kreative Prozess: Eine persönliche Reise
Der kreative Prozess ist für mich eine tief persönliche und oft intime Erfahrung. Es geht nicht nur darum, Fotos zu bearbeiten und auf den Bildschirm zu bringen oder mit digitalen Elementen zu kombinieren, sondern auch um die Emotionen, Gedanken und Geschichten, die in jedes Werk einfließen. Dieser Prozess ist einzigartig und nicht replizierbar, da er ausgehend meiner individuellen Perspektive startet und mit meinen Erfahrungen geprägt ist.
Künstliche Intelligenz und die Kunst
Die Entwicklung der KIs in der Kunst hat viele spannende Möglichkeiten eröffnet. KI kann riesige Mengen an Daten analysieren, Regelmäßigkeiten erkennen und kreative Verbindungen herstellen, die Menschen vielleicht übersehen würden. Dadurch kann KI beeindruckende Kunstwerke schaffen, die oft genauso inspirierend und schön sind wie die Werke menschlicher Künstler.
Die fehlende Tiefe des kreativen Prozesses
Trotz dieser beeindruckenden Ergebnisse geht etwas Wesentliches verloren: der kreative Prozess. Für mich als Bildermacher liegt viel Freude und Erfüllung im Erschaffen meiner Werke. Das Gefühl des kreativen Fließens, das Abtauchen in andere Welten und das Finden neuer Ideen machen diesen Prozess so wertvoll. Wenn KI Bilder nur aufgrund von Texten oder Vorlagen generiert, fehlt dieser kreative Funke – die Reise vom leeren Bildschirm zum fertigen Bild.
Eine Balance finden: Technologie als Werkzeug, nicht als Ersatz
Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen der Nutzung von Technologie und der Bewahrung des kreativen Prozesses zu finden. KI kann als mächtiges Werkzeug dienen, um Inspiration zu finden, Ideen zu entwickeln oder technische Hürden zu überwinden. Sie sollte jedoch nicht den gesamten kreativen Prozess dominieren oder ersetzen. Stattdessen kann sie Künstler dabei unterstützen, ihre Visionen zu erweitern und neue Ausdrucksformen zu erkunden.
Schlussfolgerung: Skepsis als Antrieb zur Innovation
Es ist völlig verständlich und sogar notwendig, skeptisch gegenüber KI in der Kunst zu sein. Diese Skepsis hilft uns, genau zu überlegen, wie wir Technologie in unsere kreative Arbeit einbinden können, ohne das zu verlieren, was Kunst für uns ausmacht. Der kreative Prozess ist ein wichtiger Teil der Kunst und sollte auch im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz geachtet und geschätzt werden. Letztendlich liegt es an uns Künstlern, wie wir diese neuen Technologien nutzen. Wenn wir offen bleiben, aber gleichzeitig unsere kreativen Grundsätze bewahren, können wir sicherstellen, dass KI ein Werkzeug bleibt, das unsere Kunst bereichert, ohne den kreativen Prozess zu stören. So können wir das Beste aus beiden Welten nutzen und eine Zukunft gestalten, in der Technologie und menschliche Kreativität harmonisch zusammenarbeiten.
Peter Oltmanns
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